- Andrea Pöschl
- Kategorie: News
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Der Internationale Tag der Muttersprache ist ein von der UNESCO ausgerufener Gedenktag zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Er wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar begangen. Die Muttersprache, auch Erstsprache genannt, ist die erste Sprache, die eine Person in der Kindheit erlernt und die in der Regel in der Familie und im unmittelbaren sozialen Umfeld gesprochen wird. Sie spielt eine zentrale Rolle in der kognitiven Entwicklung. Zudem prägt sie die Art und Weise, wie Individuen die Welt um sich herum wahrnehmen und interpretieren. Die Muttersprache ist oft tief mit der kulturellen Identität und den emotionalen Bindungen eines Menschen verknüpft.
Anlässlich der Aktionswoche zum Internationalen Tag der Muttersprache gestalteten Schülerinnen und Schüler vom 24. bis 28. Februar 2025 einen Büchertisch im Medienatelier des Schulzentrums Nägelsee mit Büchern in unterschiedlichen Sprachen. Teilweise stammten die Medien aus dem Fremdsprachenbereich der Bibliothek selbst, teilweise hatten Schüler und Lehrkräfte von Mittelschule und Gymnasium diese als Leihgabe für den Zeitraum der Ausstellung abgegeben. Die kleine Präsentation konnte von den Kindern und Jugendlichen sowohl in den Pausen als auch von Klassen im Rahmen des Unterrichts besucht werden. Sie zeigte Medien in den uns bekannten Sprachen wie englisch, spanisch, italienisch und französisch oder türkisch. Auf dem Tisch waren aber auch Bücher aus nordeuropäischen Ländern wie Schweden, aus Osteuropa (Russland, Ukraine und Belarus) und sogar Texte aus dem asiatischen und arabischen Sprachraum zu finden. Bei der Betrachtung wurden vor allem die fremdartigen Schriftzeichen intensiv studiert. Kurios waren zudem die Büchlein im Hamburger Dialekt und auf Plattdeutsch.
Die Erfahrungen im Unterricht und bei Gesprächen hatten gezeigt, dass viele Schülerinnen und Schüler großes Interesse daran haben, ihre eigene Sprache und Kultur zu teilen – das sollte gefördert werden. Die Kinder der fünften Klasse zum Beispiel nutzten im Deutschunterricht die Gelegenheit, ihren Klassenkameraden aus den mitgebrachten Büchern vorzulesen. So war ein englischsprachiger Ausschnitt aus „Gregs Tagebuch“ bzw. „Diary of a Wimpy Kid“ und die rumänische Variante von den „drei kleinen Schweinchen“ zu hören. Diese Klänge und die dazugehörigen Bilder des Buches faszinierten die Kinder. Auch italienische und ein paar norwegische Wörter konnte die Gruppe von den Mitschülern lernen. Im nächsten Jahr soll das Projekt aufgrund der positiven Resonanz mit einer Vorleseaktion in verschiedenen Sprachen im Medienatelier erweitert werden. Es wäre schön, wenn dadurch die Kinder und Jugendlichen auch wieder über ihre Kultur und Erfahrungen ins Gespräch kommen.