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Seit Schuljahresbeginn hatten wir uns mit dem Thema Judentum beschäftigt und waren nun daran interessiert herauszufinden, wann, wo, wie Juden in Lohr und Umgebung gelebt haben.

Da dazu gerade einen Monat vorher eine kleine Dauer-Ausstellung im örtlichen Spessartmuseum eröffnet worden war, machten wir uns im Rahmen von erster Pause und vierter Unterrichtsstunde dorthin auf. Das nasskalte Wetter motivierte uns zügig zu laufen, so dass wir tatsächlich pünktlich hin- und zurückkamen.

Gerade mal 70 Jahre, zwischen 1870 und 1940 gab es eine jüdische Gemeinde bei uns. Zunächst traf sie sich einige Jahre in einem Betsaal in der Lotte Stern Gasse in der Nähe unseres Rathauses. Dann zogen sie nach unten näher zum Main in die Synagoge in der Fischergasse. In einer großen Vitrine sind einige Funde ausgestellt. Darunter ist eine Schriftrolle mit dem Esther-Buch, die am Purim-Fest vorgelesen wurde (links am Rand). Der größte Fund ist ein Thoraschrein, der doppelt ausgestellt ist: Gefunden wurde er mit roter Bemalung (links Mitte). Daneben wurde eine frühere Bemalung rekonstruiert, auf der überraschenderweise unter einem Davidsstern zwischen Ranken auch ein vermeintliches Hakenkreuz zu sehen ist (rechts): ein „Sonnenrad“, auch „Swastika“ genannt, das in vielen Kulturen jahrtausendelang als Glücks- und Segenssymbol galt.

Rechts davon erkennt man noch einen schönen, gut erhaltenen blauen Thoramantel, der aber keine Besonderheiten aufweist. Im rechten Winkel dazu befindet sich eine interaktive Station, mit der man sich einen Überblick über jüdische Gemeinden in Unterfranken und ortsansässige jüdische Familien informieren kann.

Die wissenschaftliche Mitarbeiterin Frau Christa Schleicher gab uns eine zwölfminütige Einführung in die Ausstellungsstücke. Anschließend konnten sich die Schülerinnen und Schüler abwechselnd noch weiter in die Infotexte der Ausstellung und der Station vertiefen. Unser kleiner Ausflug kam so gut an, dass wir bei gegebenem Anlass gerne wieder einen Besuch im Museum machen werden.

Christina Roth


 

 

21 Schülerinnen und Schüler des Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasiums auf dem Weg zur ChemieOlympiade?

Durch die Teilnahme am Wettbewerb „Chemie- die stimmt!“ machen sich 21 Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur Teilnahme an der ChemieOlympiade.
Was ist „Chemie - die stimmt!“? „Chemie - die stimmt!“ bietet Schüler:innen der Mittelstufe einen Einstieg in die faszinierende Welt der Chemie in einem, von der Kultusministerkonferenz empfohlenen und als unterstützenswert eingestuften, bundesweiten Wettbewerb. Zu Beginn des Schuljahres lädt die erste Runde mit altersgerechten Aufgabenstellungen zum Knobeln und Recherchieren ein. Daran hat die Klasse 9a im Fach Chemie teilgenommen und jeder Schüler hat eine Urkunde zur Bestätigung der erfolgreichen Absolvierung dieser Runde erhalten. Das Foto zeigt die stolzen Schüler mit ihren Urkunden.
Bereits auf der zweiten Ebene, den Landesrunden, können die Teilnehmenden andere naturwissenschaftlich interessierte Schüler treffen und einen Einblick in aktuelle Themen der Chemie erhalten. In den dritten, länderübergreifenden Regionalrunden messen sich die Besten nicht nur in der Kategorie „Theorie“. Als angehende Experimentatoren haben sie auch die Gelegenheit, sich in Teams im Labor auszuprobieren. Die Besten unter den Besten werden schließlich zur bundesweiten Finalrunde eingeladen. Durch Experimentalvorträge an Universitäten, Exkursionen zu industriellen Anlagen sowie reichlich Kontakt zu Studierenden und Forschenden haben viele Teilnehmende Chemie für sich entdecken können. Bei alldem gibt es nicht nur wertvolle Buchpreise zu gewinnen. Auch ist ”Chemie - die stimmt!“ das ideale Sprungbrett zur Internationalen ChemieOlympiade. Wir freuen uns auf die nächsten Wettbewerbsrunden und unsere zukünftigen „Olympioniken“.

In der vergangenen Woche hatten wir das große Vergnügen, drei Studenten der Universität Würzburg bei uns willkommen zu heißen. Jannik Pfaff, David Schlensok und Robert Kämpf, allesamt engagierte Studenten der Fachrichtung Raumfahrttechnik, stellten im Rahmen ihres Praktikums im Bereich "Mess- und Regelungstechnik" ihrn autonom fahrenden Roboter vor.

Die Veranstaltung richtete sich speziell an unsere 11. Klassen und bot den Schülern eine spannende Gelegenheit, modernste Technologien kennenzulernen. Ziel des Besuchs war es, einen Einblick in die Theorie und Praxis der Robotik zu vermitteln und zu zeigen, wie solche Technologien für die Kartografierung von Räumen eingesetzt werden können.

Nach einer kurzen Einführung in die theoretischen Grundlagen der autonomen Navigation und Regelungstechnik konnten die Schüler hautnah erleben, wie der Roboter eigenständig durch einen Raum navigiert und diesen kartografiert. Dabei wurden nicht nur komplexe Algorithmen und technische Hintergründe erklärt, sondern auch die praktischen Herausforderungen einer solchen Aufgabe anschaulich demonstriert. Besonders beeindruckend war zu sehen, wie der Roboter mithilfe von Sensoren ihre Umgebung analysieren und in Echtzeit reagieren konnte.

Wir danken Jannik Pfaff, David Schlensok und Robert Kämpf herzlich für ihren Besuch und die spannende Vorstellungund und freuen uns darauf, solche Projekte auch in Zukunft weiterzuführen!

Neben der Schülerbücherei im Nägelsee-Schulzentrum wird das Angebot der Stadtbibliothek genutzt

Im September 2024 startete für einige Kinder aus Lohr und Umgebung mit dem Eintritt in die fünfte Klasse des Gymnasiums ein neuer Lebensabschnitt. Ein klein wenig dauerte es, bis sich die Schülerinnen und Schüler an der großen Schule mit den vielen Räumen, Lehrkräften und Fächern zurechtfanden, doch die Begeisterung für das Neue war von Anfang an zu spüren. Von Beginn an war und ist eine häufige Anlaufstelle für die Kinde die Schülerbibliothek. Denn sie wirkt einladend: gemütliche Sitzkissen, farbenfrohe Hocker, bunte Fensterbänke mit Blick auf die darunter liegende Mensa und natürlich viele Bücher und Ruhe zum Schmökern.

Nun konnten die Fünftklässler im Rahmen des Deutschunterrichts auch die Stadtbibliothek im Alten Rathaus genauer kennenlernen. Für manche war es der erste Besuch, andere wiederum fühlen sich im historischen Gebäude am Marktplatz bereits seit der Kindergartenzeit heimisch. Für alle Kinder jedoch waren die Informationen durch die aktuelle Leitung, Heike Burk, gewinnbringend. Sie erklärte die jeweiligen Angebote an Büchern und Medien im Foyer, im Lesesaal und den einzelnen Stockwerken, wobei vor allem der neu gestaltete Jugendbuchbereich im dritten Stock Zustimmung erhielt. In der anschließenden Rallye, die die Kinder noch einmal durch das ganze Haus führte, konnten die Schüler ihr Wissen, ihr Kombinationsvermögen und ihre Recherchekompetenz unter Beweis stellen. Beim Vergleich der Ergebnisse bestand noch einmal die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Gerne nahmen die Fünftklässler die Preise - Bleistifte und Lesezeichen - entgegen.

Die sichtbare Begeisterung für Bücher seitens der jungen Generation war für die begleitende Deutschlehrerin, Andrea Pöschl, eine große Freude. Diese sieht als eine ihrer Aufgaben in der Funktion als Beauftragte für die Schulbibliothek die Erweiterung der Medienkompetenz der Kinder an - und zwar sowohl im analogen wie im digitalen Bereich. Das Team der Stadtbibliothek hat neben der Leseförderung auch die Lesekompetenz der Kinder im Auge. Schulklassen, Kinder- und Jugendgruppen sind jederzeit zu einer persönlichen Bibliotheksführung ins Alte Rathaus eingeladen, wo die Mitarbeiterinnen altersgerecht den Weg durch den „Bücherdschungel“ aufzeigen oder bei der Recherche zur Seite stehen.

Die engere Zusammenarbeit zwischen der Stadtbibliothek und dem Medienatelier im Nägelsee-Schulzentrum besteht nun schon seit gut 10 Jahren. Im August 2014, während der Sanierung des Gebäudes,  wurde der Kooperationsvertrag abgeschlossen, durch den die Schülerbibliothek als „Zweigstelle“ fungiert. In einem gemeinsamen Opac kann der Bestand aller Bücher eingesehen und mit einem gemeinsamen Leihausweis können an beiden Stellen Bücher entliehen werden. Dies nutzten die jungen Leser: Zum Schluss des Besuchs drängten sie darauf, sich gleich an Ort und Stelle mit ihren neuen Leseausweisen Bücher ausleihen zu dürfen.

 

Im Dezember 2024 informierte Reinhold Grimm die elfte Jahrgangsstufe des Gymnasiums in Lohr über ai. Nein, gemeint ist nicht „artificial intelligence“ (künstliche Intelligenz), sondern „amnesty international“, also die weltweit größte Nicht-Regierungs-Organisation (kurz: NRO bzw. engl. NGO), die für die Menschenrechte eintritt.

Der Zeitpunkt für den Vortrag im Dezember war überlegt gewählt, denn am 10. Dezember ist der Tag der Menschenrechte. Mit diesen hatten sich die Elftklässler im Rahmen des Religionsunterrichts bereits beschäftigt, sodass sie Vorwissen einbringen konnten. Grimm skizzierte zunächst die Entstehung der Vereinten Nationen mit den 51 Gründungsstaaten im Jahr 1945 und deren Entwicklung hin zur heutigen Beteiligung (fast) aller Staaten der Welt. Bei der Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte am 10.12.1948 in New York votierten von den damals 56 Mitgliedstaaten 48 dafür, 8 enthielten sich.

Doch auch wenn theoretisch alle Länder der Erde Mitglied der UN sind, so werden doch längst nicht überall die Menschenrechte geachtet, umgesetzt und Verstöße gegen sie geahndet. Im Laufe der Jahrzehnte waren immer wieder Nachbesserungen der in der ersten Version formulierten Rechte nötig - wie zum Beispiel die Konventionen über Antirassismus und Folter oder Rechte für Gruppen, die (in manchen Ländern) besonderen Schutz brauchen wie Kinder, Frauen oder Menschen mit Behinderung.

Im Gespräch mit den Jugendlichen erarbeite Grimm Möglichkeiten gegen Unrecht vorzugehen: Dieses beim Namen nennen, Menschenrechtsverletzungen öffentlich machen, auf die Straße gehen und demonstrieren, Protestbriefe an (politisch) Verantwortliche oder Solidaritätskarten an Betroffene schreiben. Letzteres ist ohne großen Aufwand im Rahmen des Briefmarathons an Schulen möglich. Dessen Ziel ist eine interaktive, partizipative und nachhaltige Menschenrechtsbildung. Briefe und Karten sind bereits vorgedruckt und müssen lediglich unterschrieben und abgeschickt werden. Amnesty erhofft sich davon positive Auswirkungen für die Betroffenen in Form von Freilassungen, fairen Gerichtsverfahren oder besseren Haftbedingungen.

In diesem Jahr wurden 9 Personen stellvertretend für viele für den Briefmarathon ausgewählt:

Kyung Seok Park beispielsweise setzt sich in Südkorea mutig für die Rechte von Menschen mit Behinderungen ein. Die indigene „Wet'suwet'en Nation“ und ihre Landverteidiger, darunter Sleydo' (Molly Wickham), stehen in Kanada an vorderster Front im Kampf gegen den umstrittenen Bau der Pipeline „Coastal Gas Link“ in British Columbia, die das Gebiet der indigenen Bevölkerung und deren traditionelle Lebensweise massiv bedroht.

Reinhold Grimm, der neben seinen Aufgaben als Pastoralreferent in der Pfarrgemeinde auch als Lehrer an der FOS/BOS in Marktheidenfeld tätig war, ist das Eintreten für Menschenrechte auch aufgrund der christlichen Werte ein Herzensanliegen. Die Unterstützung von ai hatte am Gymnasium in Lohr in der Person des ehemaligen Kollegstufenbetreuers Norbert Nadler eine lange Tradition. Ob bzw. für wen sich die Schülerinnen und Schüler aktiv einsetzen wollen, liegt nun bei ihnen.

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