Nägelseestraße 8, 97816 Lohr am Main 09352 500 4220 sekretariat@gymnasium-lohr.de Mo-Do: 8-15 Uhr, Fr: 8-13 Uhr
Der Bundeswettbewerb Fremdsprachen ist ein bekannter Schulwettbewerb in Deutschland für Schüler der Klassen 6-13 und Auszubildende. Eine Gruppe von 9. Klässlern unter der Aufsicht von Christina Roth nahm am Wettbewerb teil, trotz des dichten Zeitplans der individuellen Lernzeitverkürzung, welche Lerninhalte des 11. Schuljahres vorwegnehmen soll. Anstelle des Politikers Cicero, stand sein Freund Atticus im Fokus der Beiträge. Schüler arbeiteten die ersten Abschnitte der Atticus-Biografie von Nepos zu Dialogen um. Yonas Schmitt erstellte die ersten Szenen, während Tobias Dix und Hanna Beck die weiteren ergänzten. Salisha Barbosa-Lutz und Luca Goldbach recherchierten geeignete Bilder für digitale Kulissen.

Bei den Dreharbeiten übernahmen die Schüler folgende Rollen: Hanna Beck als Atticus, Tobias Dix als Cicero, Luca Goldbach als Marcus und Pomponia, sowie Yonas Schmitt als Erzähler. Im fast dreiminütigen Video wird Atticus als neutraler Charakter dargestellt, der während der Bürgerkriege im ersten Jahrhundert v. Chr. unbeteiligt bleibt. Er trifft Cicero auf dem Forum, lobt dessen Erfolge, spricht sich aber gegen öffentliche Wirksamkeit aus und zieht sich in seine Villa zurück.

Beim Treffen mit seinem Freund Marcus vor der Basilika erwähnt Atticus die Korruption als Grund für seine politische Neutralität. Nach sechzehn Jahren des Wartens in seiner Villa sieht er finanziell unterstützte Freunde leider nicht wieder und bleibt betrübt mit seiner Tochter zurück. Neutralität und Großzügigkeit hatten sich in der Phantasie der Schüler nicht ausgezahlt.

Leni Steger übernahm die Dreh- und Schneidearbeiten für das einfühlsame Video, das den Titel „Controversiae honorum causa“ (Diskussion über die Bewerbung für ein politisches Amt) trägt. Die Einreichungsfrist war der 15. Februar. Mit deutschen Untertiteln kann das Video auf der Schulhomepage angesehen werden. Die fünf Schülerinnen und Schüler erhielten eine Urkunde für ihr großes Engagement und wurden von Oberstudiendirektor Volkhard Stierhof geehrt. 

Autorin Stefanie Gregg liest in Lohr - Literatur trifft Heimatverbundenheit

Am 30. April durften sich Literaturbegeisterte auf einen besonderen Besuch freuen: Die bekannte Autorin Stefanie Gregg kam für zwei von Krystyna Kuhn moderierte Lesungen in ihre frühere Heimatstadt Lohr. Im Gepäck hatte sie nicht nur ihren Roman „Glaskind“, sondern auch viele persönliche Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit am Lohrer Gymnasium.

Die Veranstaltung, die von der VHS, der Stadtbibliothek, der Kulturinitiative, dem Verein der Freunde des Gymnasiums, der Lohrer Buchhandlung Schöningh sowie dem Jugendreferat der Stadt organisiert und gefördert wurde, richtete sich vor allem an Schülerinnen und Schüler – mit dem Ziel, junge Menschen für Literatur zu begeistern.

Am Vormittag und Abend las Stefanie Gregg im Rahmen zweier Jubiläen: des 50-jährigen Jubiläums des Nägelsee-Schulzentrums und des 10-jährigen Jubiläums der Kooperation zwischen der Stadtbibliothek Lohr und Schulbibliothek Nägelsee. Der Vormittag fand in der Stadthalle Lohr vor Schulklassen des Gymnasiums und der Realschule statt. Dabei blieb es nicht nur bei einer klassischen Lesung: Gregg gab im Gespräch mit den Jugendlichen Einblicke in ihren Werdegang – von den ersten Schreibversuchen bis zur erfolgreichen Schriftstellerin. Auch ihre Erinnerungen an die eigene Schulzeit, das Verhältnis zu früheren Lehrerinnen und Lehrern waren dabei Thema, vor allem ihre Erfahrungen in der Schultheatergruppe, zu denen sie heute noch sagt: „Das war damals mein Leben und hat mich lange geprägt.”

Am Abend lud Stefanie Gregg dann zur öffentlichen Lesung ins Alte Rathaus, wo sie aus ihrem aktuellen bewegenden Roman „Glaskind“ las, der nach Bewertung der zahlreichen Literaturkritiken eine Geschichte erzählt, die unter die Haut geht. Der Begriff „Glaskind“ steht dabei sinnbildlich für Kinder, die in Familien mit schwer chronisch kranken oder beeinträchtigten Geschwistern oft unsichtbar bleiben. Gregg thematisierte dabei in ihrem Werk das stille Leiden und die unsichtbare Stärke dieser Kinder – ein schwieriges Thema, das sie in eine absolut lesenswerte Familiengeschichte umgesetzt hat.

Für Stefanie Gregg, die viele Jahre in der Region gelebt hat, war der Besuch in Lohr mehr als nur ein Lesetermin: „Es ist schön, wieder einmal daheim zu sein“, sagte sie, da sie Lohr und der Spessart immer noch an ihre Kindheit erinnern.

Wolfgang Weismantel (Artikel gekürzt)

Die 5. Klasse besucht die Buchhandlung Schöningh in Lohr

Im Nachgang des UNESCO-Welttags des Buches stand für die 5. Klasse des Gymnasiums ein ganz besonderer Unterrichtsgang auf dem Programm: Gemeinsam mit ihren Deutschlehrerinnen besuchten die Schülerinnen und Schüler die örtliche Buchhandlung Schöningh.

Der Welttag des Buches wird weltweit gefeiert, um die Bedeutung des Lesens, der Bücher und der Rechte der Autorinnen und Autoren zu würdigen. Das Datum ist nicht zufällig gewählt: (Vermutlich) am 23. April 1564 wurde der englische Dramatiker William Shakespeare geboren, am 23. April 1616 starben sowohl Shakespeare als auch der spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes – zwei der größten Autoren der Weltliteratur. Inspiriert von katalanischen Traditionen, bei denen Rosen und Bücher verschenkt werden, hat die UNESCO diesen Tag 1995 zum internationalen Aktionstag erklärt. In Deutschland ist der Welttag des Buches längst ein großes Lesefest, an dem Buchhandlungen, Bibliotheken und Schulen gemeinsam Lesefreude vermitteln.

In der Buchhandlung Schöningh wurden die Kinder von Frau Seubert-Emrich empfangen, die seit über 40 Jahren als Buchhändlerin tätig ist. Sie stellte besonders spannende Titel aus dem Bereich Kinder- und Jugendbuch vor. Gebannt lauschten die Schülerinnen und Schüler den Buchvorstellungen, erfuhren von fantastischen Abenteuern, geisterhaften Wesen und lebensnahen Geschichten, die Lust aufs Lesen machen. Im Anschluss wurden die Lesegewohnheiten der Kinder erfragt: Wer liest gerne, welche Bücher stehen zu Hause im Regal, und wer war schon einmal mit der Grundschule in der Buchhandlung? Schnell zeigte sich: Die Interessen sind vielfältig, und viele Kinder haben bereits ihre Lieblingsbücher gefunden – andere wiederum ließen sich von den vorgestellten Titeln inspirieren. Nach dem informativen Teil durften die Fünftklässler selbst in den Regalen stöbern, Bücher in die Hand nehmen und in Geschichten eintauchen. Die Atmosphäre war geprägt von Neugier und Begeisterung – viele Kinder entdeckten dabei neue Titel, die sie gerne lesen möchten oder die sie ihrer Lehrkraft als Neuerwerb für die Schülerbibliothek empfahlen.

Ein besonderes Highlight wartete am Ende des Besuchs: Im Rahmen der bundesweiten Aktion „Ich schenk dir eine Geschichte“ erhielt jedes Kind als Geschenk das diesjährige Welttagsbuch „Cool wie Bolle“ von Thomas Winkler und Timo Grubing. Diese Aktion, getragen von der Stiftung Lesen, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und weiteren Partnern, erreicht jährlich über eine Million Kinder der vierten und fünften Klassen in Deutschland.

Solche Unterrichtsgänge sind weit mehr als ein Ausflug: Sie fördern die Lesekompetenz, wecken Neugier auf Literatur und stärken die Verbindung zwischen Schule, Bibliothek und Buchhandel. Die Kinder nehmen nicht nur ein Buch mit nach Hause, sondern auch die Erfahrung, dass Lesen Spaß macht und neue Welten eröffnet. Die Deutschlehrerinnen freuen sich darauf, den Comicroman gemeinsam mit den Klassen zu lesen und die Begeisterung für Geschichten weiter zu fördern.

Andrea Pöschl und Simone Egert

„Vive la France!“ bzw. „Hoch lebe Frankreich!“ …hieß es am Gymnasium Lohr wieder in den 5. Klassen sowie in den Lateinklassen der 7. Jahrgangsstufe, denn sie bekamen Besuch von Jean Steve Kobon, dem französischen Referenten von FranceMobil. Alljährlich touren nämlich Referenten von FranceMobil im Geiste der deutsch-französischen Freundschaft von Schule zu Schule und informieren die Schülerinnen und Schüler über das französische Nachbarland und die schöne neue Sprache. 

Am Gymnasium Lohr a. Main vermittelte Jean Steve Kobon unseren Schülerinnen und Schülern erste Eindrücke des Französischen, machte ihnen bewusst, wie viele französische Wörter sie bereits bzw. schon verstehen können und er zeigte ihnen, wie schön die französische Aussprache doch klingt. Französisch kann am Gymnasium Lohr a. Main als 2. Fremdsprache ab der 6. Klasse oder als 3. Fremdsprache ab der 8. Klasse gewählt werden.

Französische Woche in der Mensa
Im Zeichen der französischen Gastronomie und Pâtisserie (Konditorei) standen auch die Tage zwischen dem 27. und 31. Januar, in der die französische Woche in der Mensa stattfand. Dabei bot der Schulkiosk die französischen Spezialitäten der „Kleinen Konditorei“ an: Croissants, Macarons, Brioches, Éclairs, Galettes surprises, Flammkuchen und vieles mehr begeisterten die Schulgemeinschaft und zeigten, dass Sprachenlernen auch durch den Magen geht. Die Klassen 9a und 10b verkauften außerdem Crêpes in allerlei Variationen! Die Mensa des Schulzentrums war eine Woche lang in französische Farben getaucht und die SchülerInnen konnten sich hier auch anhand einer Ausstellung über Frankreich und die Francophonie informieren: So hatten fünf Französischklassen Bildwände zu den verschiedensten Gegenden der französischsprachigen Welt vorbereitet: Paris, Südfrankreich, Belgien, Marokko und Québec (Kanada) wurden der Schulgemeinschaft  auf diesem Weg näher gebracht und standen beispielhaft für die Vielfalt der Frankophonie.
Ein herzliches Dankeschön an den Schulkiosk, die Kleine Konditorei sowie die Klassen 9a und 10a mit ihren Französischlehrerinnen Frau Goldbach und Frau Scharnagl, die uns Frankreich so auch auf kulinarische Art noch ein wenig näher gebracht haben! Merci beaucoup!


Am Montag, den 24. Februar 2025 bekamen 51 Fünftklässler auf unterschiedlichste Weise erste Einblicke in die Welt der alten Römer, um in nächster Zeit eine Entscheidung für die Wahl ihrer zweiten Fremdsprache treffen zu können. Sie kochten in der Schulküche unserer benachbarten Mittelschule in vergnügtem Teamwork Globi (Quarkbällchen) mit Gustum de Praecoquis (Aprikosenmus mit Stückchen) und Moretum (Schafskäseaufstrich) und verzehrten dies auch anschließend fast alles mit Appetit. Andere kreierten in geduldiger Kleinarbeit hübsche Mosaikquadrate.

Die dritte und vierte Gruppe machte mit Marcus Entdeckungen mit lateinischen Lehnwörtern und übte sich in beliebten römischen Kinderspielen: Zahlreiche Nüsse rollten beim Delta- bzw.  Orca- Spiel und dem Ludus tabulae obliquae mit Schwung durchs Klassenzimmer.

Nach der Pause begrüßte Fachleiterin Simone Egert die Schüler der fünften und sechsten Jahrgangsstufe verkleidet als Mary Poppins in der Aula zum folgenden Einmann-Theater. Mit großer Variation in Gestik, Mimik, Tonlage und Sprechtempo relativierte Bühnenkomiker Björn Puscha in seinem kurzweiligen, aber achtzig minütigen Stück Informationen und Motive für die Sprachenwahl und Lateinnoten: Manche würde es z.B. reizen, einmal Harry-Potter-Zaubersprüche übersetzen zu können. Er hätte bereits als Viertklässler entscheiden müssen, ob er mit Latein oder Englisch anfangen will und damals nur kapiert, dass er auf der einen Schule mehr mit Jungen, auf der anderen mehr mit Mädchen zusammen sein würde. Anschließend schilderte er recht drastisch seine eigenen Erlebnisse am Tag der Offenen Tür am Kurfürst Maximilian Gymnasium in Burghausen mit den Bemühungen des damaligen Fachbetreuers, Herrn Aschenbrenner, der die Kinder in einer Art mündlichen Prüfung auf ihre Vorkenntnisse durch Lehnwörter aufmerksam machte. Ihn würden aber Sehenswürdigkeiten und Regierungsformen vielmehr interessieren.

Deswegen nahm er die Schülerinnen und Schüler dann mit auf eine spannende Zeitreise ins alte Rom, wofür er ein genaues Datum angeben musste: Die Iden des März 709 nach Gründung der Stadt Roms, ausgerechnet die Ermordung Caesars.

Nach einer kurzen Pause spazierte er in Toga durch die Insulae, die Mietblöcke des alten Roms, die je höher desto schiefer und windiger gebaut waren und wo es scharf nach verbranntem Öl roch.

Anschließend ließ er sich zur Unterhaltung zum Wagen-Rennen im Circus Maximus tragen. Nun malte er uns in wie ein Sportreporter in großem Tempo das farbenfrohe Spektakel beim Pferderennen vor Augen. Dann ginge es zum Theater des Pompeius. Dort folgten die dramatischen Ereignisse bei der Ermordung Caesars.

Als Zugabe erklärte er noch das römische Drei-Namen-System aus Praenomen, Gentilnomen und Cognomen. Letzteres bekomme man nicht von der Familie, sondern besonders hervorstechende Körper- und Charaktermerkmale seien von Freunden und Gegnern dafür herangezogen worden: Marcus Tullius wurde Cicero, also „Kichererbse“ genannt, „Brutus“ galt allseits als hochgeschätzter „Depp“. „Salve mater curiosa“ war der Gruß an eine neugierige Mutter. Im Nachgespräch fragten die Schüler nach seinen Lieblingsfächern und ob er Fußballfan sei. Natürlich musste er auch noch seine schlechtesten Noten verraten.

Im Theaterstück für die Schülerinnen und Schüler der siebenten und achten Jahrgangsstufe standen diese dann gleich am Anfang: „Mein Name ist Björn und ich mag Latein. Aber das war nicht immer so. Ich habe es nach der 11. Klasse mit einem Fünfer abgelegt.“ Und er schilderte wie er dann über einen erzwungenen Nachhilfeunterricht in der Großfamilie schließlich große Freude an der lateinischen Sprache bekam. Später hat er dann einen Münchner Schüler in Latein zum Abitur geführt und selbst noch acht Jahre nach seinem Fünfer in der 11. Klasse angefangen Latein zu studieren. Währenddessen arbeitete er in einer Kulturkneipe am Tresen und wurde nach einiger Zeit vom Moderator ins Unterhaltungsprogramm geholt. Wegen des Alleinstellungsmerkmals dieser Unterhaltungskultur sei er sogar über den Bayerischen Rundfunk ins Fernsehen gekommen.

Im weiteren Verlauf knüpfte er auch bei den älteren Schülerinnen an Ihre Motive bei ihrer Sprachenwahl an: Weniger Vokabeln als in Französisch, Zweigwahl bleibt offen, interessante Mythen, Einfluss von Freunden und Eltern, aber auch die Entscheidung für das kleinere Übel, oder der Wunsch, später vielleicht Medizin zu studieren.

Jetzt wiederholte im Anschluss das erste Theaterstück mit Ergänzungen auf etwas höherem Niveau. Beide Theaterstücke passten hervorragend zum heiteren Charakter unserer Motto-Woche vor Fasching. Unser Schülerpublikum war abwechslungsreich kostümiert, aber auch aufmerksam und spendete am Ende jeweils kräftigen Applaus.

Von Christina Roth

Aktuelles

Hier sehen Sie, was bei uns so alles los ist ...

alle Beiträge aus dem vergangenen Schuljahr finden sie hier:
Beitragsarchiv