- Christian Förtsch
- Kategorie: Französisch
- Lesezeit: 2 Minuten
In diesem Schuljahr hatte das Gymnasium Lohr a. Main erneut das Vergnügen, einen französischsprachigen Referenten von FranceMobil in den 7. Klassen und einer 5. Klasse begrüßen zu dürfen. Im Rahmen des Programms FranceMobil besuchen alljährlich zwölf französische Lektoren im Alter von 20 bis 30 Jahren Klassenzimmer in Deutschland, um Kinder und Jugendliche spielerisch für die französische Sprache und Kultur zu begeistern und ihnen Lust auf internationale Mobilitätserfahrungen zu machen. Seit seiner Gründung im Jahr 2002 hat FranceMobil im Auftrag der deutsch-französischen Freundschaft bundesweit über 1,3 Millionen Schülerinnen und Schüler an rund 16.000 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen erreicht. Im Gegenzug reisen alljährlich auch junge Menschen aus Deutschland nach Frankreich, um den deutsch-französischen Austausch zu fördern.
Am Gymnasium Lohr a. Main vermittelte in diesem Schuljahr der Referent Jean-Steve Kobon in einer Schnupperstunde den Schülerinnen und Schülern erste Eindrücke vom Klang der französischen Sprache und gab ihnen auch landeskundliche Einblicke. Erstaunlich leicht fiel es den Kindern, die für sie neuen französischen Wörter durch bereits erlernte Sprachen zu erschließen. Jean-Steve gelang es mühelos, den Kindern die Hemmungen gegenüber der neuen Fremdsprache zu nehmen. Die begeisternde Herangehensweise des Franzosen weckte schnell das Interesse vieler Schülerinnen und Schüler für die neue Sprache und Kultur. Dadurch konnte er dazu beitragen, dass Ängste vor der vermeintlich schwierigen französischen Aussprache abgebaut wurden und dass der schöne Klang der Sprache, verbunden mit aktueller französischer Musik, als spannende Herausforderung wahrgenommen wurde. Der Besuch von FranceMobil wurde zusätzlich dadurch bereichert, dass Jean-Steve Kobon ursprünglich von der Elfenbeinküste stammt. So erhielten die Kinder auch einen Einblick in die Vielfalt der französischsprachigen Welt.
Am Gymnasium Lohr a. Main kann Französisch als 2. Fremdsprache (naturwissenschaftlich-technologischer Zweig) ab der 6. Jahrgangsstufe oder als 3. Fremdsprache (sprachlicher Zweig) ab der 8. Jahrgangsstufe erlernt werden. Nach diesen Schnupperstunden werden im Frühjahr 2025 auch die Eltern im Rahmen eines Informationsabends über die jeweiligen Wahlmöglichkeiten und deren Konsequenzen für die Schullaufbahn informiert.
Die heute einzigartige Partnerschaft der beiden Länder ist angesichts der einstigen kriegerischen Auseinandersetzungen auch Anlass für einen alljährlichen Jahrestag, der in beiden Ländern offiziell am 22. Januar begangen wird. Zu diesem Anlass sind Anfang 2025 weitere Aktivitäten geplant, um allen Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums vielfältige Eindrücke der Kultur und Gastronomie des Partnerlandes zu vermitteln. Die Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich wurde am 22. Januar 1963 durch den deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer und den französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle im Rahmen des Élysée-Vertrags feierlich besiegelt.
- Nina Schneider
- Kategorie: Latein
- Lesezeit: 1 Minuten
Auf den Spuren der Römer im Pompejanum
Die Rekonstruktion eines in Pompeji ausgegrabenen, römischen Stadthauses erkunden und dabei die römische Antike hautnah erleben, das konnten die Lateinschüler der 6. Jahrgangsstufe des FLvEG am 19. Juli 2024 bei einer Exkursion zum Pompejanum in Aschaffenburg. König Ludwig I von Bayern hatte einst diesen Nachbau einer römischen Villa über den Ufern des Mains errichten lassen. Zuvor hatten sich die Schülerinnen und Schüler im Lateinunterricht intensiv mit dem Vesuvausbruch im Jahre 79 n. Chr. und seinen Folgen für Pompeji und Herculaneum beschäftigt.
Am Pompejanum angekommen, erwartete die Schülerinnen und Schüler eine Zeitreise in das Jahr 68 v. Chr., denn sie tauchten ein in das Familienleben der römischen Familie Nigidius.
Beim Rundgang durch das mit zahlreichen Mosaiken, Statuen, Wandmalereien und anderen Ziergegenständen geschmückte Haus machten die Schüler beispielsweise halt im Innenhof, (atrium) mit seinem Regenauffangbecken (impluvium), in der Küche oder im Speisezimmer (triclinium). Dabei wurden die Schüler auch über die Tischsitten und die kulinarischen Gepflogenheiten der Römer informiert: So wurde in der Antike eine Vielzahl von Gerichten mit der beliebten Fischsauce namens garum gewürzt. Zu den Speisen, die im triclinium von den Haussklaven serviert wurden, gehörten beispielsweise gebackene Haselmäuse oder ein mit Singvögeln gefülltes Wildschwein.
Ein Höhepunkt der Führung war sicher die Verwandlung eines Schülers in einen römischen Senator. Dabei wurde deutlich, dass es lange dauerte und viel Geschick brauchte, bis die Sklaven ihrem Herren den schweren Stoff der Toga, fünfmal so lang wie die Körperlänge, im passenden Faltenwurf angelegt hatten.
Insgesamt war es eine spannende Exkursion, die nicht nur die Antike lebendig, sondern auch die im Unterricht behandelten Texte anschaulich machte!
Nina Schneider, Sabine Dippel
- Markus Ruf
- Kategorie: Deutsch
- Lesezeit: 3 Minuten
- Markus Ruf
- Kategorie: Deutsch
- Lesezeit: 3 Minuten
Lesung von Karl Olsberg am Nägelseeschulzentrum
Autor fordert Jugendliche zum Nachdenken und zur Diskussion heraus
Das Eintauchen in moderne Wirklichkeiten bzw. virtuelle Erscheinungsformen prägt unser alltägliches Leben, und zwar zunehmend mehr: Fake News - Real News, Avatare, die Welt der Werbung, Selbstdarstellung von Konzernen oder Personen in den sozialen Netzwerken, Influencer… Was ist wahr? Was ist echt? Von welchen Realitäten sind wir umgeben? Und woran erkennt man die Unterschiede zwischen Wirklichkeit und virtual reality? Die Möglichkeit, zwischen den angenommenen Welten zu unterscheiden, wird immer geringer. Diese Problematik ist fester Bestandteil vieler Computerspiele und Filme, wie beispielsweise Ready Player One. Doch auch die Literatur nimmt sich mehr und mehr dieses Themas an.
Bei einer Lesung in der Aula des Nägelseeschulzentrums stellte der Autor Karl Olsberg die Hauptfigur des Jugendromans „Boy in a White Room“ vor. Aus den ersten beiden Kapiteln erfahren die Schülerinnen und Schüler: Manuel erwacht in einem weißen Raum, eingesperrt und ohne Erinnerung. Er weiß weder, wer er ist, noch wie er dorthin kam. Über eine computergenerierte Stimme hat er Zugriff auf das Internet, wodurch sich ihm Stück für Stück erschließt, was mit ihm passiert ist. Er liegt im Koma und sein Geist durchstreift das Netz und virtuelle Welten, in denen er auch auf seinen Vater trifft. Schnell stellt sich aber heraus, dass nichts so ist, wie es scheint. Schließlich muss sich Manuel auch der Frage stellen, was es heißt, ein Mensch zu sein.
Thema und philosophische Gedanken dieses packenden Thrillers regen die Siebt- und Achtklässler zu einem ausgiebigen Gespräch mit dem Autor an. Dieser bindet einen Vortrag über Déscartes und die großen Fragen unserer Zeit, in der aufgrund des technologischen Fortschritts nichts mehr unmöglich scheint, ein. Olsberg selbst promovierte über künstliche Intelligenz, war Unternehmensberater und gründete mehrere Start-ups. Seine erste Buchveröffentlichung schaffte es auf die Spiegel-Bestsellerliste. „Boy in a White Room“ war nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018.
Die Lesung war ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Gymnasium und Mittelschule im Rahmen des Jubiläums „10 Jahre Kooperationsvertrag zwischen Stadtbibliothek und Medienatelier“. Ein Dank geht an die Buchhandlung Schöningh in Lohr am Main für die finanzielle und freundliche organisatorische Unterstützung. Selten war das kritische Nachdenken über unsere digitale Gegenwart so unterhaltsam und spannend.
Text: Andrea Pöschl
Foto: Susanne Rinno
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