EMiL – Sieben Mädchen, 60 Stunden und ganz viele neue Perspektiven
Als wir uns nach einem Vortrag von Frau Reuber für das Freiwillige Soziale Schuljahr der Agentur EMiL (Engagierte Menschen im Landkreis) entschieden haben, war uns noch nicht ganz klar, was uns erwartet: 60 Stunden freiwilliges Ehrenamt – neben der Schule, ohne Notendruck, ohne Aufsicht einer Lehrkraft, d.h., einfach nur wir, unsere Zeit und der Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun.
Jetzt, ein paar Monate später, wissen wir: Die Entscheidung hat uns verändert.
Wir Sieben waren in ganz unterschiedlichen sozialen Bereichen unterwegs:
- Kindergarten: Hier war immer etwas los - Basteln, Vorlesen, der Bau von Türmen, Hilfe beim Anziehen – und zwischendurch jede Menge Umarmungen und Lachen.
- Sonderpädagogisches Förderzentrum: Hier haben wir Kinder mit unterschiedlichstem Unterstützungsbedarf im Schulalltag begleitet. Wir haben gesehen, wie wichtig individuelle Förderung ist – und wie wertvoll Geduld und kleine Fortschritte sein können.
- Reitstall: Es wurden Pferde gepflegt, Sättel geschleppt, Ställe ausgemistet – und dabei konnte man sehen, wir viel Mut und Freude Tiere geben können.
- Bibliothek: Hier haben wir Kinder beim Lesen begleitet, Bücher sortiert und die Ruhe zwischen den Regalen schätzen gelernt. Es ist ein Ort, an dem man leise ist, an dem aber so viel passiert.
Klar, am Anfang unseres Einsatzes waren wir unsicher und stellten uns viele Fragen: Wie verhalte ich mich? Bin ich überhaupt eine Hilfe? Was, wenn ich etwas falsch mache? Aber schon nach kurzer Zeit waren wir Teil des Teams.
Wir alle haben unsere 60 Stunden geschafft – trotz Schulaufgaben, Hausaufgaben und voller Wochenpläne. Dafür gab es am Ende das EMiL-Zertifikat, welches uns in der Lohrer Realschule im Rahmen einer festlichen Veranstaltung von Frau Reuber und dem Bürgermeister der Stadt Lohr, Herrn Dr. Paul, übergeben wurde, aber ehrlich: Die Stunden haben sich nie wie ein Pflicht angefühlt, welcher man nur nachkommt, um am Ende ein Zertifikat zu erhalten.
Was wir mitnehmen:
- Geduld und Einfühlungsvermögen
- neue Sichtweisen auf Menschen, die anders leben als wir
- Selbstbewusstsein, weil wir Verantwortung übernommen haben
- und das Wissen, dass wir etwas bewegt haben – und uns selbst gleich mit
Unser Fazit: Mach´s einfach! Das Freiwillige Soziale Schuljahr von EMiL war für uns mehr als nur ein Projekt. Es war ein Einblick in eine andere Welt – und ein Schritt heraus aus unserer Komfortzone. Wir haben viel gegeben, aber wir haben noch mehr zurückbekommen. Wenn Du als Schüler der Mittelstufe also überlegst, ob Du Dich auch an diesem Projekt beteiligen willst, dann trau Dich! Bei Fragen, welche Du hast, kannst Du Dich gerne an uns oder an Frau Dr. Frank als Ansprechpartnerin des Projektes wenden! Du wirst überrascht sein, wie viel Du bewirken kannst – und wie sehr Du dabei wächst!
Anna Amend, 9a