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Hilfe zur Selbsthilfe bei Hausaufgaben

Liebe Eltern,

Ihr Kind ist von der Grundschule an unsere Schule gewechselt und hat sich hoffentlich gut eingewöhnt. Dieser Informationsbrief soll Ihnen Anregungen zum Umgang mit Hausaufgaben geben im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe. Diese Informationen sind besonders interessant für Eltern unserer FünftklässlerInnen, vielleicht aber auch für Eltern von Kindern, die schon länger an unserer Schule sind.

Eine Schwierigkeit, die sich nicht selten im Laufe der ersten Monate zeigt, ist der Umgang mit Hausaufgaben.

Blockaden bei Hausaufgaben haben manchmal keine fachlichen Ursachen oder solche, die allgemein mit mangelnder Motivation zu tun haben, sondern Wurzeln in persönlichen Problemen des Kindes. Wie können Sie darauf eingehen?

  • Hilfe bei Hausaufgaben soll Hilfe zur Selbsthilfe sein. Wie man hierbei vorgehen kann, wird im zweiten Teil dargestellt.
  • Den dritten Teil bilden Anregungen zu einer lernpsychologischen förderlichen Reihenfolge von Hausaufgaben.
  • Zum Abschluss geht es um Wege zur Vermeidung von Konflikten im Zusammenhang mit Hausaufgaben.

Wenn es gar nicht um das fachliche Problem geht …

Manchmal wären Kinder fachlich durchaus in der Lage, eine Aufgabe zu lösen. Sie sind jedoch gefühlsmäßig blockiert: Vielleicht haben sie Probleme mit Mitschülern, oder ein Erlebnis beschäftigt sie. Hier hilft es bereits, wenn Sie sich einfühlsam erkundigen, ob etwas los ist, und sich davon erzählen lassen.

Manchmal verfolgen Kinder mit Ihrem Ruf nach Hilfe bei Hausaufgaben oder beim Lernen auch das Ziel, die Nähe und Zuwendung eines Elternteils zu gewinnen. Wenn Sie das vermuten, dürfen Sie dieses Bedürfnis nicht einfach zurückweisen. Natürlich darf es nicht zum Dauerzustand werden, dass Ihr Kind die Hausaufgaben „nutzt“, um Ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Aber wer weiß, vielleicht sieht es keinen anderen Weg? Machen Sie Ihrem Kind den Vorschlag: „Probiere es jetzt alleine, denn du kannst es sicher. Nur wenn du an einer Stelle gar nicht mehr weiterweißt, kommst du zu mir. In einer halben Stunde machst du dann Pause und wir ratschen (oder spielen) miteinander.“

Hilfe zur Selbsthilfe bei echten fachlichen Problemen

Die Maßnahmen, die wir jetzt vorstellen, bauen aufeinander auf. Wenn eine zuerst genannte Methode nicht reicht, können Sie einen Schritt weitergehen. Das Ganze ist wie eine Treppe.

Einen Teil der Maßnahmen können Sie ergreifen, selbst wenn Sie von einem Problemfach wenig verstehen. Ein anderer Teil verlangt Fachkenntnisse. Falls Sie merken, dass Sie Ihrem Kind nicht helfen können, sagen Sie es ihm offen, sonst verwirren Sie es unter Umständen noch mehr.

Stufe 1: Ihr Kind soll es erst selbst versuchen!

Geben Sie keine Soforthilfe, wenn Ihr Kind sich mit der Aufgabe noch gar nicht auseinandergesetzt hat. Manche Kinder sind von den Schwierigkeiten in der 5. Klasse so überwältigt, dass sie sich gar nichts mehr zutrauen. Oder sie sind schlichtweg bequem – aber das ist der seltenere Fall. Wie auch immer, es würde dem Kind nicht helfen, wenn Sie schon jetzt eingreifen.

Eine indirekte Hilfe ist hier aber schon sinnvoll: Bringen Sie Ihr Kind dazu, über den Zusammenhang zwischen Hausaufgaben und Unterrichtsstoff nachzudenken und im Schulheft nachzuschlagen. Hausaufgaben beziehen sich ja immer auf den laufenden Unterricht (oder auf die Wiederholung von früheren Stunden). Nicht wenige Kinder kommen leider auf diese naheliegende Selbsthilfemethode nicht.

Stufe 2: Erst klären, worin die Schwierigkeit besteht!

Vor jeder weitergehenden Hilfe muss die Frage beantwortet werden: Was genau beherrscht das Kind nicht? Es hilft nichts, bloß zu vermuten, worin die Probleme bestehen, oder eigene Schulerfahrungen zu übertragen.

Bewährt haben sich folgende Methoden:

  • Sie lassen sich die Aufgabe in eigenen Worten erklären.
  • Sie lassen sich erklären, an welcher Stellegenau es Probleme hat.
  • Erst falls das Kind selbst keine Idee hat, kann man nachfragen, ob die Schwierigkeit in diesem oder jenem Punkt besteht.

Ursachen fachlicher Probleme sind übrigens oft diese Punkte:

  • fehlendes Verständnis von Fachbegriffen→ Dann soll das Kind im Heft oder Buch nachschlagen!
  • fehlendes oder lückenhaftes Grundwissen→ Beispiel: Wer Brüche berechnen will, muss teilen können. Wer dabei noch Schwierigkeiten hat, dem hilft keine noch so schöne Erklärung des Bruchrechnens selbst! Versuchen Sie – auf Basis typischer Fehler in Hausaufgaben oder Prüfungen, mit Hilfe des Kindes und ggf. mit Hilfe der Lehrkraft – den Defizitbereich möglichst genau zu bestimmen. Manche Lücken lassen sich schließen, indem Ihr Kind frühere Hefteinträge nachliest, für manche braucht es mehr Übungsmaterial. Die Lehrkraft ist sicher bereit, Ihnen Hinweise zu geeignetem Übungsmaterial zum Aufarbeiten der Lücke zu geben.
  • ungenaues Lesen der Aufgabenstellung→ Das ist ein besonders häufiger Grund. Hier hilft es, wenn Sie Ihr Kind eine Aufgabe noch zweimal laut vorlesen und dann in eigenen Worten erklären lassen. Wenn Sie merken, dass Ihr Kind einen Teil überlesen oder falsch verstanden hat, fordern Sie es auf, seine eigene Aufgabenformulierung nochmals mit der speziellen Stelle zu vergleichen. Damit sich das Kind diese überlegte Art der Aufgabenerfassung angewöhnt, sollten Sie einige Zeit folgendermaßen vorgehen: Sie zwingen Ihr Kind, bevor es einen Stift in die Hand nimmt und die Aufgabe bearbeitet, in der beschriebenen Weise vorzugehen; das dauert nicht lange. Während der Aufgabenbearbeitung brauchen Sie nicht mehr dabei zu sein.

Stufe 3: Hilfen bei unverstandener Aufgabenstellung

  • Wenn möglich, erklärenSie die Aufgabe oder Frage mit eigenen Worten – aber tun Sie das nicht zu oft. Ihr Kind muss ja vorgegebene Aufträge selbst verstehen können.
  • Können Sie die Aufgabe auch nicht erläutern, soll Ihr Kind einen Mitschüler
  • Wenn selbst das nichts bringt, schreiben Sie Ihrem Kind eine Notiz an die Lehrkraftins Heft. Dann weiß er Bescheid und unterstellt dem Kind nicht Faulheit.

Stufe 4: Hilfen, wenn die Aufgabenstellung klar, die eigentliche Bearbeitung aber nicht möglich ist

Auch hier gilt zunächst einmal: Regen Sie die „Selbstheilungskräfte“ des Kindes an! Wie oben schon erwähnt hilft es oft, dass das Kind den aktuellen oder frühere Hefteinträge im Schulheft durchdenkt. Auch die Schulbücher sind inzwischen sehr viel besser gestaltet als früher und enthalten Anleitungen, Erklärungen oder Beispielsaufgaben. Schließlich gibt es im Internet nützliche Seiten, oder Sie besorgen – falls die Probleme sich in einem Fach oder Fachgebiet häufen – Übungsbücher.

Oft haben Kinder nur beim ersten Schritt Probleme, dann „fällt der Groschen“. Der erste Schritt – das ist der erste Satz einer Grammatikübung, der erste Teil einer Mathematikaufgabe, die Einleitung bei einem Aufsatz. Hier können Sie direkt helfen, aber nur gelegentlich, denn in Prüfungen muss Ihr Kind auch alleine arbeiten:

  • Gezielte Erklärungen geben, um kleinere Lücken zu schließen!
  • Umfangreichere Aufgabe in Teilaufgaben zerlegen!
  • Den ersten Teil der Aufgabe lösen und das Kind dann selbständig weiterarbeiten lassen!

Manchmal ist noch mehr Hilfe nötig: Aufgabe schrittweise bearbeiten lassen und nach jedem Schritt die Richtigkeit überprüfen: Die Methode ist vor allem bei längeren Aufgaben sinnvoll, damit sich ein Fehler nicht durch die ganze Arbeit zieht. Loben Sie Ihr Kind bei richtigen Teilergebnissen, um es aufzubauen.

  • Aufgabe Schritt für Schritt gemeinsambearbeiten: Dabei soll zunächst immer das Kind den nächsten Schritt überlegen.
  • Fehler selber korrigierenlassen: Sie weisen auf einen Fehler hin, aber nicht auf die Lösung. Das Kind soll zunächst selber weitermachen.

Wenn nötig: Aufhören!

Wenn all das nichts bringt, hilft manchmal eine Pause. In ihr hat man vielleicht sogar eine „Eingebung“, denn das Gehirn arbeitet oft unterbewusst weiter. Manchmal aber ist es besser, ganz aufzuhören. Auch hier gilt: Schreiben Sie eine kurze Notiz ins Heft, damit der Lehrer das Fehlen der Hausaufgabe richtig einordnen kann.

 

Reihenfolge bei Hausaufgaben

Kinder sind beim Hausaufgabenmachen sehr altmodisch und in gewissem Sinne gehorsam – sie lernen, wie sie es bislang gemacht haben, bei Geschwistern abschauen und/oder von Eltern gesagt bekommen. Zum Standardrepertoire gehört, dass sie erst alles Schriftliche erledigen und dann das Mündliche. Dahinter steckt manchmal auch eine auf den ersten Blick durchaus plausible logische Überlegung der Kinder: Das Schriftliche sei wichtiger, weil es kontrolliert werden könne bzw. kontrolliert werde, das Mündliche unwichtiger; außerdem habe man mit dem Schriftlichen das Schwerste hinter sich …

Nun funktionieren Gehirn und Motivation ein bisschen anders:

  • Wenn man mit der schwierigsten oder unangenehmsten Hausaufgabe beginnt, reduziert das die gute Laune. Damit wird aber automatisch die Lern- und Gedächtnisfähigkeit eingeschränkt, wie man inzwischen aus der Forschung weiß. Außerdem führt diese Methode schneller zu Aufschubhandlungen (mit allen Konflikten, die damit verbunden sind).

→ Es ist mithin viel besser, mit einem Fach oder einer Aufgabe zu beginnen, die einem viel Spaß macht oder leichter fällt. Damit läuft man geistig auch warm.

  • Die Bündelung aller schriftlichen Aufgaben und später aller mündlichen strapazieren die Konzentration. Das gilt vor allem für die mündlichen Aufgaben, das Lernen. Denn hierbei muss man ja hintereinander unterschiedlichste Gegenstände im Gedächtnis einprägen. Diese immer gleiche Denktätigkeit ist anstrengend und führt dazu, dass das Lernen länger dauert und weniger gut klappt.

→ Man sollte daher schriftliche und mündliche Aufgaben abwechseln. In der Fremdsprache muss man sie auch aus sachlichen Gründen verbinden: Schriftliche Beherrschung und mündliche Anwendung hängen eng zusammen.

  • Beginnen Kinder mit einer schriftlichen Aufgabe, passiert oft Folgendes: Sie merken, dass sie etwas noch nicht beherrschen und holen dann das Schulheft zu Hilfe. Diese mehr oder weniger große Frustration verringert freilich die gute Laune – siehe oben! Außerdem müsste das Kind ohnehin später (beim „Lernen“) den Stoff der Stunde wiederholen und sich einprägen.

→ Besser ist es also, sich erst den Hefteintrag im Schulheft anzuschauen und zu durchdenken und dann die dazugehörigen Hausaufgaben zu erledigen. So geht Ihr Kind mit einem sicheren, guten Gefühl an das Schriftliche und wiederholt zugleich das Gelernte automatisch.

 

Damit Ihr Kind nicht jeden Nachmittag von neuem die richtige Reihenfolge bestimmen muss, empfiehlt es sich, dass Sie mit ihm einen „Nachmittagsplan“ erstellen, der als Fahrplan dient. Natürlich wird es Tage geben, an denen der Plan über den Haufen geworfen werden muss, aber das dürfte die Ausnahme sein.

 

Hausaufgaben konfliktfrei(er) gestalten: Tipps für eine gute Lernatmosphäre

Bevor Sie dieses Kapitel weiterlesen, bitten wir Sie, sich an Ihre eigene Schulzeit zurückzuerinnern:

  • Wie fühlten Sie sich, als Sie Hausaufgaben machten?
  • Was dachten Sie sich dabei?

Unter welchen Umständen war es angenehm und effektiv, Hausaufgaben zu erledigen?

Ursachen für Hausaufgabenkonflikte liegen nicht nur beim Kind, sondern leider immer wieder auch bei den Eltern. Wenn diese unter Zeitdruck oder unter Belastungen stehen, verdirbt das die Lernatmosphäre. Ein Teufelskreislauf beginnt: Die Unruhe der Erwachsenen überträgt sich auf das Kind, dessen Konzentration leidet. Den Eltern erscheint das Kind noch anstrengender, sie werden noch gereizter – das Kind wird noch unaufmerksamer usw.

Geduld

Ein Patentrezept, um Geduld zu erlernen, gibt es nicht. Die folgenden Fragen können einen aber weiterbringen. Denn manchmal reicht es, die Ursachen der eigenen Ungeduld aufzudecken:

  • Machen mich Verhaltensweisen ungeduldig, die ich selbst auch habe oder hatte bzw. die jemand hat, der mir auf die Nerven geht? Dann bekommt mein Kind einen Ärger ab, der eigentlich auf jemand anderen gerichtet ist.
  • Bin ich ein Perfektionist – und übersehe ich dabei, dass ein Kind eben erst in der Entwicklung steht und das Recht hat, Fehler zu machen und Zeit zu brauchen?
  • Belastet mich etwas sehr?
  • Ist der Erfolg meines Kindes entscheidend dafür, wie erfolgreich ich mich als Vater oder Mutter sehe? Oder stehe ich von Seiten meines Ehepartners (oder meiner Eltern oder Schwiegereltern) unter Erfolgsdruck?

Natürlich können wir hier nicht Wege beschreiben, wie Sie jedes der möglichen Probleme in den Griff bekommen. Nur so viel:

  • Hilfreich ist oft schon ein Gesprächmit vertrauten Personen.
  • Wenn Sie an einem Tag unter Zeitdruckoder Stress stehen, sagen Sie Ihrem Kind offen, dass Sie belastet sind. Versuchen Sie sich nicht zur Ruhe zu zwingen, das klappt meist nicht.
  • Gerade Berufstätige leiden oft darunter, dass sie von der Arbeit nach Hause kommen und gleich von ihrem Kind „überfallen“ werden (auch z.B. mit Lernproblemen), ohne sich genügend entspannt zu haben. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass die erste halbe Stunde Ihnen gehört und Sie im Anschluss Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter in aller Ruhe helfen.
  • Wenn Sie merken, dass Sie kaum Geduld bewahren können, sollte sich nach Möglichkeit der andere Elternteilum die Hausaufgaben kümmern. Oder Sie lassen Ihr Kind unsere Hausaufgabenbetreuung Das führt erfahrungsgemäß oft zu einer Beruhigung des Familienklimas.
  • Manchmal ist auch die Unterstützung durch einen Profinötig. Wer Probleme mit der Steuererklärung hat, geht zum Steuerberater. Wer körperliche Beschwerden hat, geht zum Arzt. Warum sollte man nicht mit Lebensproblemen zu einem entsprechenden Berater gehen?
  • Eine bewährte Methode, um mehr Geduld zu entwickeln, sind auch die verschiedenen Formen von Entspannungstrainings (Autogenes Training, Yoga, Meditation).

Die richtigen Worte finden, die falschen vermeiden

Sicher kennen Sie Sätze wie: „Stell dich nicht so dumm an!“, „Wann lernst du das endlich?“, „Das ist doch ganz leicht.“

Stellen Sie sich vor, jemand spricht so zu ihnen, wenn Ihnen eine Arbeit nicht gleich gelingt. Sie merken: Diese Aussagen erhöhen den Leistungsdruck und vermitteln Ihnen die Botschaft, Sie seien unfähig. Nebenbei zeigen sie, wie hilflos der ist, der sie von sich gibt.

Selbst wenn der Sprecher es vielleicht gar nicht so gemeint hat, bleibt im Kern beim Gegenüber oft die Aussage hängen: „Du bist dumm.“ Wenn ein Kind solche Aussagen öfters mitbekommt, glaubt es selbst daran und wird in seinen Leistungen noch weiter nachlassen. Vergessen Sie nicht, dass Kinder allem, was die Eltern sagen, besonderes Gewicht zumessen: Eltern sind für Kinder (selbst in der Pubertät) zentrale Leitfiguren. Was Eltern sagen, wird für Kinder zum Orientierungspunkt. Für ein Kind ist die Familie die Welt im Kleinen. Aus den Aussagen der Eltern über das Kind bildet sich dieses seine Meinung von sich selbst. Überlegen Sie einmal, wie viel von Ihrem eigenen Selbstbild aus Sätzen besteht, die Ihnen vielleicht Ihre Eltern gesagt haben, und prüfen Sie, ob diese Sätze denn tatsächlich der Wahrheit entsprechen. Außerdem wirken Sätze jener Art auf Kinder sehr verletzend.

Schließlich gilt auch, dass Kinder immer ein Spiegel ihrer Eltern sind – ihrer Einstellungen, Verhaltensweisen und Umgangsformen. Wie sich die Eltern ihrem Kind gegenüber verhalten, so verhalten sich diese langfristig gegenüber ihren Eltern.

Hilfreicher sind deshalb vielleicht Sätze der folgenden Art:

  • „Das fällt dir jetzt ziemlich schwer. Sollen wir es nochmals probieren oder ein bisschen warten?“
  • „Ich merke, dass ich dir die Sache nicht so gut erklären kann, dass du sie verstehst. Ich überlege mir das nochmals und dann reden wir später darüber.“

Natürlich müssen diese Sätze von Herzen kommen – das heißt, Sie müssen im Inneren Verständnis dafür aufbringen, dass Ihr Kind wie jedes Kind (Lern-) Schwierigkeiten haben darf.

Als gutes Hilfsmittel hat sich die nachmittägliche Hausaufgabenbetreuung (offene Ganztagesschule) bei denjenigen Familien erwiesen, in denen die Konflikte rund um die Hausaufgaben so eskaliert sind, dass das ganze Familienklima durcheinander geriet. Auch Kinder, die einfach das regelmäßige Arbeiten nicht erlernten, können durch einige Monate in der Hausaufgabenbetreuung profitieren. Scheuen Sie sich bitte nicht, diese Einrichtung zu nutzen, unter Umständen auch gegen den Willen Ihres Kindes.

Wir hoffen, Ihnen einige nützliche Hinweise gegeben zu haben, und wünschen Ihnen und Ihrem Kind eine gute Zeit.

 

Mit herzlichen Grüßen

Carolin Herrmann

Beratungslehrkraft Gymnasium Lohr

 

Autor: Alexander Geist, StD, Staatlicher Schulpsychologe, Supervisor (BDP)

© Mediengruppe Oberfranken – Fachverlage 2016

(gekürzt und angepasst)